„Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort vorbeiführte. Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit Dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? In einiger Entfernung weidete gerade eine große Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen. Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! Er sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus hinaus. Als sie ihn trafen baten sie ihn ihr Gebiet zu verlassen.“
Die Dämonen haben sofort zwei Dinge erkannt: Erstens, wen sie vor sich hatten – den Sohn Gottes. Zweitens, dass eine Zeit kommen wird, in der sie gequält werden – besiegt werden. Es handelt sich um Dämonen, aber selbst diese (Gegner Gottes) erkennen die Wahrheit besser, als die Menschen.
Die Menschen in der Stadt jedoch haben Angst. Sie können mit der Vollmacht Jesu nicht umgehen. Obwohl er die beiden Besessenen geheilt hat – die Dämonen vertrieben hat - bitten sie ihn zu gehen. Sie bitten ihn nicht in die Stadt hinein – bitten ihn nicht um mehr Wunder – bitten ihn nicht zu bleiben. Kein Dank, keine Freude, kein Glaube. Sie fordern ihn auf zu gehen – nein – sie bitten ihn zu gehen. Wahrscheinlich aus Furcht, er könne ihnen etwas antun. Denn sie haben ihn nicht erkannt. Sie haben nur gesehen, was er getan hat. Und das war Furcht einflössend – die Heilungen, die Austreibungen. Sie hatten ihn nicht predigen gehört. Sie kannten seine Botschaft nicht; seine Worte nicht. Alles, was sie gesehen und gehört hatten, waren die Wunder – und mit denen konnten sie nicht umgehen.
Ist das nicht heute genauso??? Selbst gläubige Menschen tun sich schwer damit ein Wunder zu begreifen, anzunehmen und zu verstehen. Nur durch das Evangelium können wir uns dem nähern. Ohne die Einbettung in Gottes Wort, sind Wunder nichts weiter als Machtdemonstrationen. Ohne das Begreifen der Liebe, müssen Wunder uns Angst machen. Die Reaktion der Menschen damals ist so verständlich, wie die der Menschen heute. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Gott heute weniger offensichtliche Wunder wirkt – weil er weiß, dass uns "nur" ein Wunder allein nicht bekehren wird. Ohne das Wort des Herrn vernommen zu haben, ihn kennengerlernt zu haben, scheint es schwierig zu sein, Übernatürliches zu ertragen. Vielleicht sind Wunder Zeichen und Bestärkung für die, die ihm glauben und auf ihn hören.
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