Höre, Herr, die gerechte Sache, achte auf mein Flehen, vernimm mein Gebet von Lippen ohne Falsch!
Ich rufe dich an, denn du, Gott, erhörst mich. Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
Wunderbar erweise deine Huld! Du rettest alle, die sich an deiner Rechten vor den Feinden bergen.
Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, birg mich im Schatten deiner Flügel.
David hat es gewusst. Er wusste, dass unser Gott ein guter Gott ist und dass er unser Flehen hört. Wir zweifeln oft daran, ob Gott es WIRKLICH gut mit uns meint. Weil er unsere Gebete nicht zu erhören scheint, weil er anders reagiert, als wir es erwartet oder erbeten haben. Weil wir unsere kleine unzureichende Vorstellung von dem, was er tun kann, auf ihn projizieren. Und aus diesem Grund erkennen wir oft nicht, was er tatsächlich tut - wo er uns erhört, wo er antwortet. Es ist so, als schrieben wir Gott eine Postkarte mit unseren Bitten. Und wir erwarten eine Postkarte zurück. Oder einen Brief. Das aber das riesige Paket vor unserer Haustüre von ihm ist - das sehen wir nicht. Wenn ich an meine vielen Gebete denke, dann bin ich wahrscheinlich am dankbarsten für die, die er NICHT beantwortet hat. Bzw. nicht so beantwortet hat, wie ich es wollte. Klar wollte ich, dass er antwortet. Und er hat es immer getan. Gott sei Dank nicht immer so, wie ich es erbeten hatte - vieles wäre anders gelaufen, nicht gerade besser. Weil ich immer nur einen kleinen Ausschnitt meines Lebens überblicken kann. Weil meine Wünsche und mein Flehen sich auf diesen Ausschnitt beschränken. Weil ich das große Bild nicht sehe. Er sieht es. Und weil er weiß, was am besten für mich ist, antwortet er auf seine ganz eigene, mir oft unverständliche Weise. Dennoch höre ich nicht auf zu bitten - den unser Gott ist ein Gott der Beziehung. Er will das Gespräch mit uns. Und immer mal wieder sehe ich, dass er antwortet. Eigentlich immer öfter. Vielleicht weil es auch eine Sache der Übung ist zu verstehen und zu hören. Und eine Sache des Vertrauens, dass seine Antwort die beste ist!
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