Dienstag, 31. August 2010

Gedanken zu: Evangelium nach Lukas 4,31-37.



Jesus ging hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit (göttlicher) Vollmacht. In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlaß ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken, und einer fragte den andern: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen. Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Bist du schon einmal jemandem begegnet, der mit Vollmacht gesprochen hat? Ich schon. Man möchte jedes Wort aufsaugen, verinnerlichen und verstehen. Wenn jemand mit Vollmacht spricht und die Bibel auslegt, dann gehen dem Hörer unendwegt "Lichter" auf. So zumindest habe ich es erlebt. Dann erscheint mir logisch, was ich vorher nicht verstand und sinnvoll, was vorher keinen Sinn machte. Die Vollmacht Jesu ist offenbar - denn er ist der Sohn Gottes und ganz vom Heiligen Geist durchdrungen. Wenn Menschen vollmächtig sprechen, dann sind auch sie vom heiligen Geist durchdrungen. Und ich denke es ist immer spürbar wessen Geistes Kind sie sind.
Was mich fasziniert ist die Tatsache, dass der Dämon ohne Zweifel erkennt wer da vor ihm steht und spricht. Der Mensch kann Jesus verkennen, verleugnen und übersehen. Es gibt viele andere Stellen in der Bibel, wo Jesus nicht gehört wird. Wo sie ihn aus der Stadt jagen. Der Mensch kann entscheiden, ob er Jesus anerkennen möchte oder nicht. Der Dämon, der Geistwesen ist, kann das nicht. Er MUSS ihn anerkennen und ihm gehorchen. Er verlässt den Mann und schweigt. Und was ich faszinierend finde - er musste sich offenbaren. Hätte er nicht auch schweigen können und warten bis Jesus die Stadt wieder verlassen hat? Muss er nicht gewusst haben, dass Jesus ihn austreiben und verjagen wird, wenn er ihn laut und öffentlich anspricht? Nein - der Dämon hatte keine Wahl, weil der Geist Gottes ihn zwingt sich zu offenbaren.

Und das ist es, was ein Dämon nie begreifen wird. Den freien Willen, den wir geschenkt bekommen haben. Das ist es, was uns immer Zeichen und Wegweisung sein kann: Gott wird uns immer einladen, aber niemals zwingen ihm zu folgen.