Mittwoch, 26. Oktober 2011

Gedanken zum Brief des Apostel Paulus an die Römer 8,26-30.

Brief des Apostel Paulus an die Römer 8,26-28.
So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.
Die Frage beschäftigt mich immer wieder. Was ist ein gutes Gebet? Wie ist ein gutes Gebet? Welches Gebet bringt Frucht und welches verpufft scheinbar ungehört? Herr, lehre uns beten, bitten Jesus seine Jünger. Und er gibt ihnen das Vater Unser. Damit liege ich dann wohl immer richtig. Und doch kann ich nicht immer nur das Vater Unser beten…es gibt doch soviel mehr, was ich Gott sagen möchte, ihn bitten möchte, fragen möchte…und nicht selten fehlen mir dabei die Worte.
Worum, wie es in dieser Lesung steht, sollen wir in rechter Weise beten? Was sollen wir erbitten? Danken können wir immer – ich schätze, dass ein Dank auch immer ein gutes Gebet ist. Weil das Lob Gottes und die Dankbarkeit für seine Herrlichkeit einfach richtig ist. Wenn ich jedoch darüber nachdenke, dann kommt das Danken oft zu kurz und ich will bitten, manchmal klagen, dem Herrn meine Gedanken hingeben. Alles. Aber wie? Paulus bringt es auf den Punkt. Wir wissen es nicht. So oft wissen wir es nicht. Da sammeln sich irgendwelche Gedanken an, die in ein Gebet münden wollen, aber keine Worte können diesen Wirrwarr ausdrücken. Manchmal ist da ein Schmerz, eine unbestimmte Sehnsucht, ein inneres Verlangen und Drängen. Aber meine Ratio reicht nicht aus, um all das in wohlgeformte Worte zu fassen. Geschweige denn, dass ich in der Lage wäre auszusprechen, was doch schon im Innern so unbestimmt und ungreifbar ist. Und ja – das ist schwach. Unvollkommen in der Hinwendung zu Gott. Und was macht Gott damit? Er schenkt uns seinen Geist. Um uns zu leiten und zu lehren und alles zu zeigen, was wir wissen müssen. Und mehr noch. Um in uns zu beten.  
Der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist.
Gott kennt mein Herz. Und er erkennt alles, was ich nicht auszudrücken vermag. Und durch seinen Geist in mir, durch Jesu Gegenwart in meinem Herzen, bedarf es plötzlich keiner Worte mehr. Ein Seufzen allein genügt, um alles zu sagen. Ein Seufzen aus der tiefe meines Herzens, getragen vom Geist, ein vollkommenes Gebet.
Gott ist einfach gut!