Montag, 8. Februar 2010

Gedanken zu Matthäus 8, 5-13 Der Hauptmann von Kafarnaum

„Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst. Sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selbst Soldaten unter mir, sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er und zu einem anderen: Komm!, dann kommt er und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich Euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei keinem gefunden. Ich sage Euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen, die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinaus geworfen in die äußerste Finsternis, dort werden sie heulen und mit den Zähnen Knirschen. Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund.“

In diesem Beispiel eines Wunders ist der Glaube des Hauptmannes so groß und so demütig, dass es einem fast irritiert. Er glaubt, dass Jesus nur mit einem Wort – einem Gedanken – seinen Diener gesund machen kann. Er glaubt, dass Jesus nicht anwesend sein muss, um diesen zu heilen. Der Hauptmann hat begriffen, dass Jesus Gottes Sohn ist und so Vollmacht über Himmel und Erde hat.
Er zweifelt nicht an dieser Vollmacht.
Keine Sekunde.
Das erklärt sich auch aus seinem Beruf – seiner eigenen beruflichen Lebenserfahrung.
Er betrachtet die Situation ganz praktisch. Für ihn scheint die leibliche und die geistige Welt nicht getrennt. Was er in dieser Welt befehlen kann, dass traut er Jesus zu, in der geistigen zu können. Ohne mit der Wimper zu zucken. Er versteht den ganzen Umfang von Vollmacht, weil er selbst Vollmacht besitzt. Und trotz seiner Position weiß er, dass er nicht würdig ist. Er bittet demütig – wie einer, der nichts zu erwarten hat. Aber auch beharrlich, wie einer, der weiß, dass er nichts zu verlieren hat. Ihm wird die ganze Gnade Gottes zuteil.

Erstaunlich finde ich, dass Jesus sagt: „Amen, das sage ich Euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei keinem gefunden.“ Das sagt er denen, die ihm nachfolgen, denen die jeden Tag mit ihm verbringen – seinen Worten lauschen und seine Taten bezeugen. Vielleicht ist das Beispiel des Hauptmanns so irritierend, weil es so einfach und so praktisch – ja beinahe „biologisch“ ist. Es ist die einfach simple Rechnung – was in dieser Welt funktioniert, das funktioniert auch in der, die wir nicht sehen.
Mich fasziniert das.

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