Donnerstag, 30. Dezember 2010

Man-Rickshaws...

...sind von Maennern gezogene kleine Wagen. Ziemlich hoch und ziemlich wackelig. Die Maenner gehoeren meist zu den ganz Armen hier in Kalkutta. Die meisten besitzen nichts, schlafen Nachts unter ihren Fahrgeraeten...viele haben Familie in den Slums, oder schciken was sie ueberhaben zu den Familien, die auf dem Land leben. Eigentlich verdienen sie nicht so schlecht mit ihrer Arbeit, muessen aber das meiste an die Rickshaw Vermieter abgeben, die das Geschaeft kontrollieren. Ausgemergelte, nur aus Muskeln und Sehnen bestehende Maenner. Die meisten haben nichteinmal Sandalen, sondern sind Barfuss unterwegs., auf den immer dreckigen, unebenen Strassen der Stadt. Oft glaubt man nicht, dass die duerren Maennlein ueberhaupt die Kraft haben, ihre Last zu ziehen. Und schon oefters habe ich gehoert, dass sie es auch nicht schaffen und das Gefaehrt samt Passagier umkippt.
Heute waren wir in kleinen Trupps unterwegs, um diesen Man-Rickshaws kleine Gutscheine zu geben, die sie dann morgen frueh um 9 Uhr bei den MC Schwestern gegen ein Weihnachtsgeschenk eintauschen koennen. Ich war mit zwei Japanerinnen unterwegs, die kaum Englisch sprachen, aber reizend waren. Kaum waren wir an unserem Standort am New Market angekommen und hatten dem ersten Rickshaw Mann sein Ticket in die Hand gedrueckt, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer...wir wurden von Bruder zu Cousin gefuehert...alle Dankbar mit grossen Augen. Ich hatte eine Liste. Jede Rickshaw hat eine Registrier Nummer, die ich in die Liste eingetragen habe...damit jeder nur einmal kommen kann fuer ein Geschenk. Einige kennen es schon aus vergangenen Jahren, andere nicht. Es gibt ca. 4000 Rickshaw-Laeufer in Kalkutta und ich habe gehoert, dass es die einzige Stadt Weltweit ist, wo es sie ueberhaupt noch gibt. Die Schwestern haben nur 500 Geschenke zu vergeben. Die, die es kennen, versuchen mehrmals dran zu kommen. Brauchen koennen sie es alle, aber der Versuch das was da ist gerecht zu verteilen ist gut. Sie haben sich um uns gedraengt, uns zu den naechsten gefuehert, sich verbeugt und bedankt...einer meinte, er sei Muslim ob er auch duerfte. Klar. Da werden keine Unterschiede gemacht. Morgen um 9 Uhr kommen sie dann alle zu Mutter Theresas Haus...und ich werde hingehen, um mit auszuteilen und bin gespannt ob ich ein paar Gesichter wieder erkenne.

1 Kommentar:

  1. vielen lieben Dank für diese Berichte. Für mich ist es Erinnerung und Ermutigung an die Worte Mutter Teresas, die mir von den Schwestern mitgegeben wurden, als ich vor 7 Jahren nach unglaublichen, erfüllten Wochen in Kaligat zur Heimreise antrat: "auch in deinem Land gibt es viele Arme. Sie leiden keine materielle, aber dafür eine umso schlimmere geistige Armut."

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